Die besten Gemüsesorten fürs Gewächshaus: Einsteiger-Guide für Aussaat, Pflege und Ernte

Garten

Hobbygärtner schwören auf ihr Gemüse aus eigenem Anbau. Das Gewächshaus im Garten kann für jeden einen Ernteerfolg bringen, auch für Einsteiger. Mit dem Gewächshaus wird der notwendige Schutz vor Wetterextremen, Schädlingen und Temperaturschwankungen geboten. Zudem kann das Gewächshaus auch außerhalb der üblichen Vegetationsperioden genutzt werden.

Wie gelingt es Anfänger erste Erfolge mit der Gemüse- bzw. Obsternte im eigenen Gewächshaus zu erzielen? Wir zeigen in unserem Beitrag welche Gemüsesorten besonders pflegeleicht sind und geben Tipps zur Aussaat, zur Ernte und Klimatisierung im Gewächshaus. Vielleicht geben unsere Ausführungen den Anreiz für Anfänger und Gartenbesitzer ein Gewächshaus zu nutzen und eine gute Ernte sein eigen nennen zu können.

Die besten Gemüsesorten für Einsteiger

Tomaten

Die Tomate ist schlichtweg die beliebteste und bekannteste Gewächshauspflanze. Am besten nimmt man für den Einstieg „Harzfeuer“, „Roma“ oder die kleinen Cocktailtomaten. Das rote Gemüse bringt hohe Erträge und ist zudem dekorativ für jedes Gewächshaus. Außerdem können viele verschiedene Sorten von Tomaten ausprobiert werden.

Regelmäßiges Ausgeizen ist der Geheimtipp für ein kräftiges Wachstum bei Tomaten.

Gurken

Der Tomate folgt die schnellwachsende Gurke, die sich optimal vertikal anbauen lässt. Anfänger pflanzen gerne Snackgurken oder Minigurken. Es gibt auch bitterfreie Hybride. Gurken brauchen viel Wasser und eine gleichmäßige Wärme für gutes Gedeihen. Nicht zu vergessen beim vertikalen Anbau ist die Rankhilfe, an die die Gurkenpflanze hochklettern kann.

Paprika & Chili

Beliebt für Gewächshauseinsteiger sind Paprika und Chili. Die beiden brauchen viel Wärme und sind daher ideal für ein Gewächshaus. Die Sorten Blockpaprika, Spitzpaprika und milde Chilis eignen sich für den Anfang. Das langsam wachsende Gemüse bedarf einer regelmäßigen Düngung, damit sich die Schoten gut ausbilden.

Salat

Der Klassiker in jedem Gewächshaus ist Salat. Ob Schnitt- oder Pflücksalat, die Pflanze wächst schnell und unkompliziert. „Lollo Rosso“, „Australischer Gelber“ oder „Rucola“ sind optimal für den Einstieg und nach einer mehrfachen Ernte ab dem Frühjahr kann der Salat mit Direktsaat angepflanzt werden.

Radieschen

Radieschen wachsen sehr schnell und können bereits 3-4 Wochen nach Anpflanzen geerntet werden. Die Radieschen sind ideal für Kinder und Einsteiger, die erste Erfahrungen mit Anpflanzen und Ernten machen möchten. Radieschen sollten regelmäßig nachgesät werden, damit die Ernte fortlaufend stattfindet.

Spinat

Für eher kühlere Temperaturen im Gewächshaus eignet sich der robuste Spinat. Die Sorten „Matador“ und „Butterflay“ sind gern genommen. Spinat kann früh ausgesät werden und gibt gleichzeitig einen guten Bodendecker ab.

Aussaat und Pflanzzeit – Wann geht’s los?

Beheiztes Gewächshaus: In diesem kann bereits am Februar die Aussaat beginnen. Beispielsweise für Paprika, Tomaten und Chili.

Unbeheiztes Gewächshaus: April und Mai sind die besten Monate für die Aussaat im unbeheizten Gewächshaus, vor allem für Salat, Radieschen und Spinat.

Vorziehen auf der Fensterbank: Tomaten und Paprika können ab Januar/Februar vorgezogen werden, wobei auf den Lichtbedarf geachtet werden sollte. Unter Umständen ist eine Pflanzenlampen fürs Vorziehen notwendig.

Direktsaat vs. Jungpflanzen: Schnell und günstiger geht es mit der Direktsaat. Dem gegenüber stehen Jungpflanzen, die einen sicheren Start bieten und weniger Pflegeaufwand bedeuten.


Aussaatkalender für Einsteiger – Monat für Monat im Überblick

MonatGeeignete Kulturen / Maßnahmen
JanuarTomaten und Paprika auf der Fensterbank vorziehen
FebruarAuberginen und Chili vorziehen
MärzSalat, Spinat, Radieschen im unbeheizten Gewächshaus aussäen; Kräuter und Kohlrabi ebenfalls möglich
AprilGurken, Zucchini und Kürbis vorziehen oder direkt säen
Mai (nach den sog. Eisheiligen)Tomaten, Paprika und Basilikum ins Beet oder Gewächshaus pflanzen

Ein monatlicher Aussaat- und Pflanzplan bietet Orientierung und hilft, Jungpflanzen rechtzeitig vorzuziehen und den verfügbaren Platz optimal zu nutzen. So entsteht Schritt für Schritt ein gut strukturierter, erfolgreicher Garten.


Pflegeleicht gärtnern – So gelingt’s

Um Schimmel vorzubeugen, muss das Gewächshäuschen täglich gelüftet werden. Das geht inzwischen mit automatisierte Technik von Fensteröffnern.

Das morgendliche Gießen ist essenziell, wobei Staunässe vermieden werden sollte. Um eine konstante Feuchtigkeit herzustellen können Tonkegel genutzt oder mit Tropfbewässerung gearbeitet werden.

Gedüngt werden kann mit organischem Kompost, Brennnesseljauche oder Wurmhumus. Mineralischer Dünger kann für Tomaten genutzt werden, auch Flüssigdünger wird gerne eingesetzt.

Tomaten brauchen Spiralstäbe oder Schnüre, Gurken Gitter oder Netz zum Ranken.

Ungeziefer, wie Trauermücken können auf Gelbtafeln gefangen werden, alternativ kommen Marienkäfer und Schlupfwespen als natürliche Schädlingsabwehr infrage. Knoblauchtee und Neemöl sind bewährte Hausmittel beim Kampf gegen Schädlinge im Gewächshaus.

Erntezeit – Wann ist das Gemüse reif?

Tomaten: Ernte ab Juli, wenn voll ausgefärbt – Tipp: regelmäßig ernten für neue Blüten

Gurken: Ab Juni, je nach Sorte – Jung ernten = bessere Qualität

Paprika & Chili: Ab August, je nach Farbe und Sorte – Reife erkennen an Farbe und Festigkeit

Salat & Radieschen: Nach 4–6 Wochen – Mehrfacher Schnitt möglich

Spinat: Vor der Blüte ernten – Blätter regelmäßig schneiden

Interessant zu wissen: Tomaten reifen nach! Gurken nicht.


Das richtige Klima im Gewächshaus

Das Klima im Gewächshaus wird bestimmt durch Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lüftung/Schatten und Bodenbeschaffenheit.

Temperatur: Tagsüber sollte die Temperatur im Gewächshaus zwischen 20°C und 28°C liegen. In der Nacht am besten zwischen 12°C und 18°C. Thermometer mit Min/Max-Funktionen helfen bei der besseren Kontrolle.

Luftfeuchtigkeit: Die optimale Luftfeuchte im Gewächshaus liegt zwischen 60% und 70%. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit entsteht die Gefahr, das ungewünschte Pilze wachsen.

Lüftung und Schattierung: Fenster und Dachlüfter können automatisch geöffnet und geschlossen werden. Mit Weißanstrich oder einem Schattiernetz kann bei starker Sonneneinstrahlung Schutz geboten werden.

Bodenbeschaffenheit: Der Boden ist optimalerweise gut durchlässig, reich an Humus und locker. Alternativen zum Boden sind Hochbeete oder Pflanzkübel.

✅ Fazit

Für Anfänger eignen sich robuste Sorten. Schnelle Erfolge mit Radieschen oder Salat motivieren beim Gewächshausgärtnern. Das Gewächshäuschen ist außerdem ein idealer Lernort für absolute Neulinge. Mit einem Gartenjournal lassen sich Erfahrungen über Sorten und Ernten festhalten.

Der nächste Schritt nach einer erfolgreichen Saison kann in Richtung Anpflanzung von Kräutern, exotischen Gemüsen oder Mischkulturen gehen.


❓ FAQ – Häufige Fragen

  1. Welche Gemüsesorten eignen sich für den Winter im Gewächshaus?
    – Feldsalat, Winterspinat, Postelein, Asiasalate
  2. Wie oft sollte ich im Gewächshaus gießen?
    – Je nach Temperatur und Pflanze, meist 2–4 Mal pro Woche
  3. Was tun bei Schimmel oder Pilzbefall?
    – Sofort lüften, befallene Pflanzenteile entfernen, Neemöl einsetzen
  4. Kann ich im Gewächshaus auch Kräuter anbauen?
    – Ja! Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Koriander gedeihen gut

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)