Autark leben mit Sonne und Biogas: Dein Weg zum energieunabhängigen Zuhause

Energie

Warum autark wohnen?

Steigende Energiepreise bringen viele dazu eine unabhängigen Weg einzuschlagen, der größere Preisschwankungen ausschließt. Menschen möchten aktiv für den Klimaschutz leben und ihren eigenen Beitrag zur Senkung der CO₂-Bilanz beitragen. Auch die Sorge vor Krisen ist ein Argument, autark zu leben. Denn Stromausfälle und Versorgungsengpässe sind nichts ungewöhnliches und ein autarkes System bietet mehr Sicherheit. Autark bei der Energieversorgung ist zudem eine Sache der Selbstbestimmung: der Bewohner kontrolliert die Energieproduktion und den Energieverbrauch.

Wir möchten in unserem Artikel den Fokus auf zwei zentrale Technologien setzen: Solaranlage-Komplettset und Mini-Biogasanlage.

Energieautarkie verstehen

Was bedeutet „autark“? Energieautark zu sein bedeutet, sich selbst mit Strom, Wärme und Wasser versorgen zu können und damit unabhängig von den zentralen Versorgern zu werden.

Teilautarkie vs. Vollautarkie Die Teilautarkie besteht dann, wenn beispielsweise eigener Storm erzeugt und dennoch Strom aus dem Netz mit genutzt wird. Von einer Vollautarkie ist die Rede, wenn man komplett unabhängig ist, inklusive der Wasser und Abwasserversorgung und auch von Lebensmittel.

Wichtige Bereiche
Strom (Solar, Wind)
Wärme (Biogas, Wärmepumpe)
Wasser (Regenwasser, Brunnen)
Lebensmittel (Garten, Gewächshaus)

Vorteile

Auf lange Frist gesehen bedeutet Vollautarkie eine Kostenersparnis. Umweltschutz und Nachhaltigkeit, sowie Unabhängigkeit und Freiheit sind die schlagkräftigen Argumente für eine Vollautarkie.

Infobox
„Schon mit einer Teilautarkie beim Strom lassen sich bis zu 70 % der jährlichen Energiekosten einsparen.“

Solaranlage-Komplettset: Herzstück der Stromversorgung

Was ist ein Komplettset?

Ein Komplettset besteht aus:

Solarmodule (z. B. monokristallin)
Wechselrichter (DC → AC)
Montagesystem (Dach, Fassade, Boden)
Speicher (Lithium-Ionen, Blei-Gel)
Kabel und Zubehör

Vorteile

Die Planung ist einfach und alles kann aus einer Hand kommen. Die Setteile sind miteinander kompatibel und oft günstiger als im Einzelkauf.

Auswahlkriterien

Dachausrichtung und -neigung: Ideal ist eine Südseite. Ost und West sind aber nicht ausgeschlossen. Die Neigung sollte optimalerweise 30–40° betragen.

Stromverbrauch und Speichergröße: Als Faustregel gilt: kWp ≈ 1.000 kWh/Jahr. Die Speichergröße ist natürlich abhängig vom Tagesverbrauch.

Fördermöglichkeiten:

  • KfW-Förderung für Speicher
  • BAFA-Zuschüsse
  • Regionale Programme

Installation und Betrieb: Zur Wahl steht Selbstmontage oder durch den Fachbetrieb. Das Solaranlagen Komplettset ist aber meist für die Selbstmontage gedacht. Beim elektrischen Anschluss sollte ein Fachbetrieb hinzugezogen werden.

Anmeldung beim Netzbetreiber: Die Anmeldung ist Pflicht bei Einspeisung der Eintrag im Marktstammdatenregister ist obligatorisch.

Wartung und Lebensdauer: Als Lebenszeit für das Komplettset der Solaranlage gelten 25 bis 30 Jahre. Beim Wechselrichter sind es ca. 10-15 Jahre. Reinigung und Sichtprüfung ist jährlich durchzuführen.

Mini-Biogasanlage für zuhause: Wärme und Gas aus Küchenabfällen

Funktionsweise

Eine Biogasanlage funktioniert auf Basis der biologischen Vergärung. Mikroorganismen zersetzen organische Abfälle, es entstehen Gase sie Methan und CO₂

Nutzung

Biogas kann zum Kochen am Gasherd genutzt werden oder beim Heizen mit Gasbrenner. Mit einem Gasmotor kann Strom erzeugt werden.

Voraussetzungen und Einsatzbereiche

Platzbedarf: Bereits ab eine Stellfläche von einem Quadratmeter sind kompakte Systeme erhältlich. Damit sind die Mini-Biogasanlangen für den Garten, Schuppen oder im Keller perfekt.

Zulässigkeit und rechtliche Rahmenbedingungen: Bestimmte Größen erfordern eine Genehmigung, zudem muss die Abfallordnung beachtet werden.

Einsatzbereiche: Geeignet sind die Mini-Biogasanlagen für Haushalte, die einen Garten mit Kompost haben. Damit ist der kleine Energiegenerator auf Gasbasis für Selbstversorger wie geschaffen, gerade bei Tiny Houses oder Off-Grid-Projekten.

Vorteile und Herausforderungen

Vorteile

Küchenabfälle können größtenteils verwertet werden. Mit der Mini-Biogasanlage ist ein guter Schritt in Richtung Unabhängigkeit von Gasversorgen gemacht. Müll und CO₂ reduzieren sich.

Herausforderungen

Da es sich um Faulgase handelt, könnte bei falsche Handhabung eine unangenehme Geruchsentwicklung entstehen. Die regelmäßige Wartung ist somit unabdingbar. Die Effizienz lässt sich nicht mi industriellen Biogasanlagen vergleichen.

Infobox: Eine Mini-Biogasanlage kann jährlich bis zu 300 kg Küchenabfälle in nutzbares Gas umwandeln – genug für 100 Stunden Kochen.

Kombination und Integration: Das autarke System als Ganzes

Beide Energielieferanten in der Nutzung lassen einen Synergieeffekt entstehen. Die Solaranlage liefert den Strom, die Mini-Biogasanlage ergänzt mit Wärme. Überschüssiger Strom aus der Photovoltaikanlage könnte die Biogasanlagen bspw. bei der Heizung unterstützen.

Das gesamte Energiemanagement überwacht der Nutzer mit Smart Home Steuerung und Funktionen, unter anderem Verbrauch und Speicherung. Eine gut ausbalancierte Steuerung priorisiert den Eigenverbrauch vor der Einspeisung.

Zu den beiden Hauptkomponenten können weitere für ein energieautarkes Leben beitragen. Zu nenn ist die Regenwassernutzung (Zisterne) und Wärmepumpen, die Strom aus Solarzellen gewinnen. Mit Windkraft könnte bei wenig Sonne fehlender Strom erzeugt werden.


In 6 Schritten zum autarken Haus

  1. Bedarf analysieren
    • Energieverbrauch, Platz, Budget
  2. Finanzierung und Förderung prüfen
    • Förderprogramme, Kredite, Eigenkapital
  3. Solaranlage planen und installieren
    • Dach prüfen, Komponenten auswählen
  4. Mini-Biogasanlage aufbauen
    • Standort wählen, Abfallmanagement planen
  5. Energiemanagement einrichten
    • Smart Home, Speicher, Steuerung
  6. Laufender Betrieb und Optimierung
    • Wartung, Verbrauchsmonitoring, Erweiterung

Fazit: Der Weg lohnt sich

Autarkie ist realisierbar und das auch in kleinen Etappen. Die zur Verfügung stehende Technik ist vorhanden und bezahlbar. Eine hohe Unabhängigkeit bietet die Kombination aus Solarstrom und Mini-Biogasanlage. Es zählt jeder Schritt zum autarken Leben, da selbst kleine Maßnahmen schon viel bringen können.


❓ FAQ – Häufige Fragen

  1. Wie viel kostet ein Solaranlage-Komplettset für ein Einfamilienhaus?
    → Ab ca. 6.000 € ohne Speicher, mit Speicher ab 10.000 €
  2. Ist eine Mini-Biogasanlage in Deutschland erlaubt?
    → Ja, unter bestimmten Bedingungen genehmigungsfrei
  3. Wie viel Platz brauche ich für eine Biogasanlage im Garten?
    → Ab 1–2 m², je nach Modell und Volumen
  4. Kann ich mit Solar und Biogas komplett unabhängig vom Netz leben?
    → Ja, mit zusätzlicher Speichertechnik und ggf. Backup-System

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)