Kaffeetassen – wie der Kaffee in die Tasse kam

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Für viele Menschen gehört morgens ein Kaffee einfach dazu. In einer kleinen Espresso-Tasse, einer normalen Kaffeetasse oder einem großen Pot – Kaffee weckt unsere Lebensgeister und lässt den Tag gut beginnen. Doch Tasse ist nicht gleich Tasse. Wie auch die Kaffeesorten, die nach und nach unseren Alltag erobert haben, gibt es auch unzählige Varianten von Kaffeetassen. Große, kleine, weiße, bunte, gemusterte, runde, eckige, flache und hohe Tassen bevölkern die Schränke und Tische in unseren Haushalten, im Café und Restaurant. Doch wie kam die Tasse nach Europa? Welche verschiedenen Tassen gibt es und was unterscheidet eine Kaffeetasse eigentlich von einer Teetasse?

Die Geschichte der Kaffeetasse

Die Geschichte der Tasse ist mit der Geschichte des Porzellans verbunden. Während in Europa die Menschen noch aus einfachen Bechern aus Ton ohne Henkel ihre Getränke tranken, entwickelten die Chinesen in der Zeit der Tang Dynastie (618 bis 906 nach Christus) das Porzellan. Das Material Porzellan war besonders für Heißgetränke sehr gut geeignet, weil es die Wärme schlecht weitergibt. Die Getränke bleiben länger heiß. So setzte sich die Tasse zunächst für Tee in China und Asien durch. Mit den Persern, die viel Handel mit Asien und China trieben, kamen Tee, Kaffee und die Tassen nach Europa. Im England des 18. Jahrhunderts, wo die Porzellanherstellung florierte und die Menschen besonders viel Tee und Kaffee tranken, bekam die Tasse dann auch ihren bis heute typischen Henkel.

Die Unterschiede zwischen Kaffeetasse und Teetasse

In eine Teetasse gehört Tee und in eine Kaffeetasse Kaffee. Aber warum? Beide haben Henkel und sind Tassen, oder nicht? Teetassen sind eher bauchig und flach geformt, während Kaffeetassen eher schlank und hoch geraten sind. Diese beiden doch recht unterschiedlichen Forme lassen sich auf die ursprüngliche Zubereitung von Kaffee und Tee zurückführen. Ausgangspunkt der verschiedenen Formens sind nicht die Tassen, sondern die Kannen, in denen die Getränke zubereitet wurden. Tee legte man in die Kanne und goss Wasser auf. In dem flachen, dicken Bauch konnte sich das Aroma perfekt entfalten. Kaffee wurde früher aufgekocht, wobei er schäumte. In einer hohen Kanne konnte der Schaum aufsteigen und auch wieder zusammenfallen, ohne dass etwas über den Rand tritt. Die Formen der Kannen wurden auf die dazu passenden Tassen des Kaffee- oder Teegeschirrs übertragen.

Die verschiedenen Arten der Kaffeetasse

Kaffeetassen gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Drei typische Formen und Größen sind besonders bekannt: der Henkelbecher (auch Pott oder Haferl), die klassische Kaffeetasse und die kleine Espresso- oder Mokkatasse. Mit unterschiedlichen Kaffeesorten wie Cappuccino, Latte Macchiato, Milchkaffee und Co. kamen noch weitere Formen hinzu. Dazu gehören die Milchkaffeeschale, Coffee-To-Go-Becher oder das Latte-Macchiato-Glas.

Materialien für Kaffeetassen

Auch, wenn die Kaffeetasse mit dem Porzellan, dem weißen Gold, bei uns Einzug gehalten hat. Ist dies nicht das einzige Material, aus dem Kaffeebecher und Tassen gefertigt werden. Besonders häufig findet man Tassen aus Steinzeug, Porzellan und Steingut. Während Steingut mit der Zeit Gebrauchsspuren aufweist und auch Wasser ziehen kann, sind Porzellan und Steinzeug härter gebrannt und somit widerstandsfähiger und auch nicht wasserdurchlässig. Ob irdenes Geschirr wie zu Omas Zeiten auf dem Tisch oder Tassen aus modernem Steinzeug: Hingucker sind die Tassen aus den klassischen Materialien, die oft hübsche Muster wie Ranken, Blüten und Blätter haben, allemal. Aber Kaffeetassen bestehen heute aus noch viel mehr Materialien. Dazu zählen vor allem Emaille, Glas und Metall wie Edelstahl.

Kaffeetassen als Schaustücke – die Sammeltassen

Kaffeetassen sind nicht nur Alltagsgegenstände, sondern auch wahre Schmuckstücke. Eine schöne Kaffeetasse ist ein ideales und sehr persönliches Geschenk für einen Kaffee liebenden Menschen. Die Spitze der schmuckvollen Tassen stellen die Sammeltassen dar. Die Sammeltassen, die in den Regalen meist vergebens auf ihren Einsatz als Trinkgefäß warten, haben ihren Ursprung im Biedermeier. Damals legte man großen Wert auf besonders schöne Tassen, verschenkte diese oft mit namentlicher Widmung und bewahrte sie als Erinnerungsstücke auf. Noch heute findet man die Repräsentationsstücke in vielen Vitrinen und auf Vintage-Kaffeetafeln.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)