Tapeten – Wandschmuck für ein gemütliches Heim

Wohnung

Der Wunsch, die eigenen vier Wände durch Tapeten oder andere Wandverkleidung zu verschönern, ist so alt wie die Menschheit, was Wand- und Höhlenmalereien der Urzeit sowie Mosaike und Fresken bei archäologischen Ausgrabungen beweisen. Der Ursprung der Tapeten liegt im Orient. Monarchen schmückten sich ihre Wände mit Gobelins, den aus edlen Materialien kunstvoll geknüpften Wandteppichen mit Motiven aus Mode, Architektur und Kunst. Bei Reisen von Schloss zu Schloss wurden diese wertvollen Wandteppiche mitgeführt. Die ersten bedruckten Tapeten für bürgerliche Haushalte stammen aus dem 14. Jahrhundert. In dieser Zeit war die Papierherstellung noch ein Kunsthandwerk und Tapeten wegen des hohen Preises nur bestimmten Gesellschaftsschichten vorbehalten. Erst die Kombination von industrieller Papierproduktion und Maschinendruck ermöglichte eine günstige Serienfertigung.

 

Spitzenreiter ist die Vinyltapete

Tapeten sind Spiegelbild der Gesellschaft und stellen quasi die Quintessenz des handwerklichen Geschicks der jeweiligen Zeit dar. Edle, wertvolle Tapeten werden als raumhohe Kunstwerke auch gerne als Wandschmucks bezeichnet. Tapeten wurden auch verschmäht, heruntergerissen und ungeliebt, sobald die Mode und Gepflogenheiten wechselten. Dem Wechsel der Mode sind neben der gängigen Papiertapete auch die verschiedenen Tapetenarten wie die Vinyl-, Vlies-, Gras-, Kork und Gold-Ledertapete unterworfen. Die besonders von jungen Leuten geschätzte Raufaser nimmt als preiswerter Wandbelag unter den Tapeten eine besondere Rolle ein. Von der Gesamtproduktion der Tapeten, die in Europa einen Gesamtwert von ca. 650 Millionen € aufweist, fällt nur ein Anteil von 27% auf die Papiertapete. Spitzenreiter ist die Vinyltapete mit einem Anteil von 52% der Produktion. Die Vliestapete mit einem Produktionsanteil von 17%, die neben Papier noch einen Anteil von 15 % bis 40% Polyester aufweist, ist unter den Do It Yourself –Tapezieren wegen ihrer Vorteile gegenüber der herkömmlichen Papiertapete sehr beliebt. Vorausgesetzt der Anwender hat den richtigen Tapetenkleister benutz, lässt sich die Vliestapete beim Renovieren leicht von der Wand abziehen.

Der Papierverbrauch für Tapeten

Der Papierverbrauch nimmt weltweit ständig zu. Deutschland verbraucht nach den USA, China und Japan die viertgrößte Menge an Papier. Vom Gesamtverbrauch dieser Papiermenge geht der Löwenanteil in die Verpackungs- und Druck/ Print-Industrie. Nur 6-7% der Papiermenge werden für die Produktion von Tapeten und anderen technischen Papieren verwendet.