Wasser, Wasserhärte

Hartes Wasser und seine Auswirkungen

Haushalt

In vielen Haushalten legen sich unschöne Kalkablagerungen an Geschirr, in Kochtöpfen und im Wasserkocher ab. Doch der silbrige Film ist nicht nur ein optisches Problem, ganz im Gegenteil, er kann in Leitungen und Haushaltsgeräten schwere Schäden anrichten. Das Leitungswasser ist in jeder Region Deutschlands unterschiedlich hart. Hat man vor, ein neues Eigenheim zu errichten, informiert man sich am besten schon frühzeitig über die Wasserhärte vor Ort. Dann kann man nämlich Maßnahmen treffen, wie eine Wasseraufbereitungsanlage zu installieren.

Was bedeutet eigentlich hartes Wasser?

Im Trinkwasser, welches in Häusern und Wohnungen aus der Wasserleitung kommt, sind verschiedene Stoffe enthalten, darunter

  • Calcium
  • Magnesium
  • Natrium
  • Carbonat
  • Chlorid
  • Sulfat

Für die Einteilung der Wasserhärte sind davon Calcium und Magnesium relevant. Die Konzentration an diesen beiden Mineralien ist ausschlaggebend für den Geschmack des Wassers. Ob Wasser hart oder weich ist, hängt unter anderem von der Bodenbeschaffenheit jener Region ab, von wo das Leitungswasser kommt. Regen trifft auf die Böden und schwemmt somit in Erde befindliche Salze in das Leitungswasser.

Wie wird die Wasserhärte gemessen?

In Deutschland wird Leitungswasser nach dem Grad Deutscher Härte klassifiziert. Wer wissen möchte, wie hoch der Wert am Wohnort ist, fragt einfach beim zuständigen Wasserwerk nach. Außerdem gibt es Messstreifen, die innerhalb weniger Sekunden anzeigen, ob es sich um hartes oder weiches Wasser handelt. Man taucht den Streifen ganz einfach in die Flüssigkeit ein und anhand einer Farbskala wird der Wert ganz einfach abgelesen. Was bedeutet eigentlich hartes Wasser? Hier die Richtwerte:

  • Weiches Wasser: weniger als 8,4 Grad Deutscher Härte (DH)
  • Mittlerer Bereich: 8,4 bis 14 Grad DH
  • Hartes Wasser: Wert liegt über 14 Grad DH

Während unter andrem in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder im Saarland das Wasser eher weich ist, haben Einwohner in Thüringen mit besonders hartem Wasser zu kämpfen.

Auswirkungen von hartem Wasser

Die von hartem Wasser verursachten Probleme sind vielfältig. Einerseits ist der sonderbare Geschmack zu nennen, an den man sich erst gewöhnen muss. Alle mit Leitungswasser zubereiteten Speisen und Getränke wie Kaffee oder Tee leiden unter einer nicht optimalen Wasserqualität. Dazu kommen noch andere, schwerwiegende Auswirkungen: immer wenn Wasser verdampft oder verdunstet, kommt es zu Kalkablagerungen. Und das nicht nur dort, wo man den weißen Film sofort erkennt wie am Geschirr. Auch in den Leitungen lagert sich Kalk ab. Im Geschirrspüler und in der Waschmaschine führt hartes Wasser über Jahre hinweg zu Leistungsverlust und schweren Schäden. Mit chemischen Entkalkungsmittel kann man den Prozess zwar verlangsamen, allerdings tut man mit häufigem Entkalken der Umwelt nichts Gutes. Auch in der Körperpflege kann hartes Wasser Probleme verursachen, da es die Haut austrocknet. Das Trinken von hartem Wasser hat Einschätzungen von Experten zufolge jedoch keine negative Auswirkung auf die Gesundheit.

Welche Möglichkeiten gibt es um gegen hartes Wasser vorzugehen?

Wie Neubauten in Gegenden, die für hartes Leitungswasser bekannt sind, sollte man am besten schon in die Planung der Haustechnik eine Entkalkungsanlage integrieren. Professionelle Anlagen entkalken rund um die Uhr, als Wartungsarbeit steht lediglich das regelmäßige Nachfüllen von Salz an. Die Maschinen arbeiten nach dem Prinzip des Ionentauschverfahrens. Dabei werden vereinfacht gesagt die für Kalkbildung verantwortlichen Calcium- und Magnesium-Ionen durch Natrium-Ionen ersetzt. Wohnt man bereits seit längerem in einem Haus oder einer Wohnung, wo hartes Wasser aus der Leitung strömt, bietet sich eine Umkehr-Osmoseanlage an, die direkt unter der Spüle installiert wird. Dabei handelt es sich um ein mechanisches Verfahren, das Wasser wird durch eine semipermeable Wand gepresst und die unerwünschten Teile werden dabei zurückgehalten. Da es dabei zu Abfällen kommt, ist ein Abwasseranschluss nötig. Am besten lässt man sich von Firmen beraten, die sich auf Entkalkungsanlagen spezialisiert haben. Die Experten finden die passende Lösung und kümmern sich um den Anschluss der bevorzugten Anlage.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)