Dachboden

Die besten Tipps und Tricks beim Dachgeschoss ausbauen

Haus

Das eigene Haus wollen Sie optimal nutzen. Daher richten Sie alle Räumlichkeiten gemütlich ein, sodass sich hier jeder wohlfühlt. Die ganze Familie freut sich jeden Tag darauf, nach Hause zu kommen, um hier in den eigenen vier Wänden ganz für sich zu sein. Egal ob durch Familienzuwachs, ein neues Hobby oder eine große Investition – mitunter wird mehr Platz gebraucht. Da lohnt es sich, darüber nachzudenken, den Dachboden als Wohnraum zu gestalten. Doch wie funktioniert das? Und was müssen Sie bei diesem Vorgehen beachten? Hier auf der Seite erhalten Sie wertvolle Hinweise. Lesen Sie im Folgenden alles zum Thema „Dachgeschoss ausbauen – Tipps und Tricks“.

Wichtige Überlegungen vor dem Dachgeschoss ausbauen

Zunächst sollten Sie das Dachgeschoss genau inspizieren und ausmesse. Dabei haben Sie ein besonderes Augenmerk auf die Dachneigung. Wer eine Wohnebene schaffen will, der sollte über eine Dachneigung von mehr als 50 Grad verfügen. Aber schon eine Dachschräge von 25 Grad aufwärts reicht aus, wenn Sie einen Hobbyraum oder ein Gästezimmer errichten wollen. Darüber hinaus checken Sie, ob das Dach komplett dicht ist und bessern hier gegebenenfalls nach. Prüfen Sie in diesem Zusammenhang, ob die Balken trocken sind und dass sich dort keine Schädlinge angesiedelt haben. Eine ausreichende Tragfähigkeit des Bodens muss ebenso vorhanden sein. Sollten die Versorgungsleitungen sehr alt sein, ist es ratsam, diese auszutauschen. Das ist zum Beispiel bei alten Rohren aus Blei der Fall. Stellen Sie im Vorfeld einen Kostenplan auf, damit Sie die Ausgaben für den Ausbau im Auge haben.

Nun stellen Sie Ihre Pläne bei der zuständigen Baubehörde vor. Wenn die Voraussetzungen sowohl den örtlichen Gestaltungsvorschriften als auch Richtlinien in den Landesbauordnungen entsprechen, können Sie mit Ihrem Projekt beginnen.

Unterstützung von Experten einholen

Beim Dach ausbauen ist wichtig, Kenner hinzuzuziehen. Daher sollten Sie bei der Planung einen Architekten konsultieren. Dieser ist Experte auf dem Gebiet und gibt Ihnen Tipps in Bezug auf die Statik sowie den Wärme- und Brandschutz. Fachhandwerker sind ebenfalls zu empfehlen. Diese können einen Anschluss an die Be- und Entwässerungsanlage des Hauses vornehmen.

Fenster in das Dach einsetzen

Abhängig von der Größe des Raumes unter dem Dach und je nach Baugesetzgebung des jeweiligen Bundeslandes sind die Fenster im Zimmer zu planen. Grundsätzlich sind es in etwa ein Achtel der Netto-Grundfläche. Auch hier sind die Einschätzungen von Experten ratsam.

Den Großteil des Einbaus führen Sie von Innen aus. Bei den Arbeiten am Dach von außen sollte auf eine zuverlässige Sicherung geachtet werden. Um das Fenster einzubauen, ist es manchmal nötig, einzelne Dachsparren durchzusägen. Dies ist ein entscheidender Eingriff in die Statik des Daches und sollte deswegen von Dachdeckern durchgeführt werden. Ist der passende Ausschnitt erstellt, machen Sie sich daran, das Fenster einzusetzen. Dazu schrauben Sie die zugehörigen Montagewinkel an den Rahmen.

Der Rahmen wird von außen in die Öffnung gesetzt und präzise ausgerichtet. Hier können Unterlegkeile sehr praktisch sein.
Wichtig ist, bei der Montage die Fensterflügel auszuhängen. Die Transportsicherung sollte vorher entfernt sein. Sie fixieren dann die Montagewinkel direkt an den Sparren. Um vom Dach herabfließende Feuchtigkeit umzuleiten, bringen Sie einen Eindeckrahmen an. Dabei gehen Sie von oben nach unten vor und arbeiten materialüberlappend, damit Regen oder Schnee nicht eindringen können. Als Abschluss bringen Sie die Anschlussschürze an. Um das Fenster herum werden dann die Dachpfannen montiert – gegebenenfalls müssen einige Exemplare zugeschnitten werden. Sie sollten präzise mit dem Eindeckrahmen abschließen. Zum Schluss hängen Sie die Fensterflügel wieder ein.

Die richtige Dämmung für das Dach

Der nächste Schritt beim Dach ausbauen ist die Dämmung. Dafür nutzen Sie Klemmfilz, der zwischen den Sparren angebracht wird. Dieses Material breitet sich in den vorgesehenen Bereichen optimal aus, sodass keine Wärmebrücken entstehen. Experten nennen dies Zwischensparrendämmung. Bei der Wahl der Dämmstoffe ist die Wärmeleitgruppe entscheidend. Hier reicht häufig eine Dämmung mit einer Dicke von circa 25 cm aus.

Sollten die Sparren dafür nicht tief genug sein, bringen Sie eine weitere Dämmschicht an, die quer unter ihnen durch verläuft. Der Fachbegriff dafür lautet Untersparrendämmung. Auf diese Art und Weise schaffen Sie eine ausreichende Dicke des Dämmstoffes und müssen dafür nicht die Ausrichtung des Dachstuhls verändern.

Verkleidung der Dachschrägen

Die richtige Verkleidung des Raumes ist das A und O. Doch bevor Sie den Endbelag anbringen – zum Beispiel eine Tapete oder Feinputz – ist es nötig, Fensterlaibung und Dachschräge zu verkleiden. Dafür ziehen Sie Platten aus Gipskarton oder Gipsfasern heran.

Sie setzen die erste Platte gerade an und verschrauben sie am der Traglattung. Platzieren Sie die Schrauben etwa alle 20 cm, im äußeren Bereich der Platten und in der Mitte, damit optimaler Halt gegeben ist. Bevor sie die zweite Platte bündig anbringen, versehen Sie die erste Platte mit Fugenkleber. Nun können Sie auch die nächste Platte fest verschrauben.

An den Fenstern messen Sie die Bereiche genau aus und schneiden die Gipskartonplatten dann mit einer Stichsäge oder einem Fuchsschwanz zu.
Zudem ist es noch nötig, die Decke unterhalb des Dachfirsts zu verkleiden. Hier arbeiten Sie mit länglichen Lattenabschnitten, die an den Seiten im passenden Winkel abgeschrägt sind. Diese werden oben an den Traglatten der Dachschräge verschraubt, sodass daran die Platten angebracht werden können.

Die Verkleidung nachbearbeiten

Sind alle Platten im Dach verlegt, fallen die Fugenkleberreste auf, die zwischen den einzelnen Elementen vorherquellen und sich verhärten. Mit einem Spachtel lassen sie sich leicht entfernen. Mit einem Schleifgerät sorgen Sie für eine ebene Fläche und verspachteln abschließend noch Fugen und Schraublöcher. Feiner Acryldichstoff, den Sie einfach mit den Fingern an den Anschlussfugen verschmieren, rundet den Ausbau ab.

Den Boden eben gestalten

Auch der Boden des neuen Raumes sollte wohnlich sein. Daher tauschen Sie schlichten Betonboden oder alte Dielen gegen Trockenestrich aus, der als Untergrund für verschiedene Bodenbeläge dient. Sorgen Sie zunächst für einen ebenen Untergrund. Sie gehen mit Besen, Bürsten und Spachteln vor. Gegebenenfalls ist es nötig, Bodenausgleichsmasse anzurühren und auszugießen. Mit einem Gummiwischer sorgen Sie dann für eine glatte Fläche. Nach dem Abtrocknen des Untergrundes beginnen Sie mit dem Anbringen des Bodens.

Dafür nutzen Sie am besten Trockenestrich. Die einzelnen Platten bestehen hier aus OSB, Holzspan, Gipskarton, Gipsfasern oder aus Zement. Sie stellen die einfachste Möglichkeit dar, den Boden glatt zu ziehen. Allerdings müssen Sie dabei ein paar Zentimeter für die Aufbauhöhe des Bodens einplanen.

Den Bereich in Räume aufteilen

Nun geht es darum, den Bereich in einzelne Räume aufzuteilen. Dafür ist ein von einem Fachmann geplanter Grundriss zu empfehlen. Anhand dieser Vorgaben können Sie zu Werke gehen. Sie verwenden eine Gipsplattenbeplankung, die Sie auf eine Unterkonstruktion aus Holzlatten oder Metallprofilen setzen. Viele Experten raten zu den Profilen aus Metall. Denn diese sind absolut gerade. Auch treten hier keine „Arbeitsprozesse“ auf, wie es beim Holz der Fall ist. Deswegen kommt es auch nicht zu Spannungsrissen.

Als Gipsplattenbeplankung ziehen Sie die Modelle aus Gipsfasern oder aus Gipskarton heran. Der Gipskarton hat einen Gipskern, der von einer Ummantelung aus Karton geschützt ist. Daher handelt es sich hierbei um recht leichte Ausführungen. Die einzelnen Stöße sind gut zu verspachteln, da die Kanten abgerundet sind. Gipsfaser haben gerade Kanten. Hier wirken Fasern aus Papier als Schutz. Bei diesen Exemplaren müssen Sie für das Verspachteln etwas mehr Zeit in Kauf nehmen. Die Platten aus Gipsfaser sind außerdem schwerer, haben dafür aber einen höheren Schallschutz und können mehr Last tragen, was vor allem bei der Nutzung als Wandmaterial von Vorteil ist.

So bauen Sie die Wände ein

Zunächst ziehen Sie den Grundriss mit einer Schnur und erstellen auf diese Weise eine Markierung auf dem Boden. Entsprechend bringen Sie die Rahmenprofile auf dem Boden und an der Decke an. Sie werden mit Dichtungsband und Schrauben fixiert. Dann montieren Sie die Profile für den Wandabschluss. Sie halten einen Abstand ein, der der Breite der Peplankung entspricht. An Türöffnungen werden Türsturzprofil eingesetzt. Hier greifen Sie auf zusätzliche Steckwinkel für mehr Stabilität zurück.
Ist das gesamte Metallständerwerk auf dem Dachboden aufgebaut, beplanken Sie es mit den Platten. Dabei ist wichtig, dass Sie die Gipspeplankung fugenversetzt in die Metallprofile schrauben. Denken Sie dabei an eventuelle Aussparungen für Kabel. Auch müssen die Gipsplatten abschließend noch verspachtelt werden. Anschließend schleifen Sie die Oberfläche glatt, sobald die Verspachtelung trocken ist. Für ein schöne Optik können Sie danach mit dem Streichen, dem Tapezieren oder dem Verfliesen der Wand beginnen.

Grundsätzliche Tipps für die Gestaltung des Dachgeschosses

Wer diesen Bereich im Dachgeschoss als Wohnraum gestalten will, der sollte auf platzsparende Einbauschränke setzen, um das meist eher geringe Platzangebot nicht zusätzlich zu belasten. Es bietet sich an, hier helle Möbel in Weiß aufzustellen, damit die Zimmer im Dachgeschoss größer erscheinen. Weitere Informationen zu platzsparenden Einbaumöbeln gibt es hier.

Durch viele Fenster lässt sich die Umgebung besonders hell gestalten. So lädt sie zum Wohnen ein. Zudem wird der Bereich auf diese Weise auch kindgerecht. Sie können hier oben zum Beispiel ein Spielzimmer für den Nachwuchs einrichten, das Sie mit bunten Dekoobjekten dekorieren.
Ebenso ist ein ausgebauter Dachboden sehr gut als Büroraum für das Home Office geeignet. Gerade bei Familien mit Kindern ist dieser abgeschiedene Bereich im Haus ein ruhiger Ort für die Arbeit. Hier können Sie ungestört Ihren Tätigkeiten nachgehen. So wird der neue Raum optimal genutzt.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)